Literaturwissenschaft, M.A.
S, 2 SWS (Mo 16 - 18), LG 1, R. 247 a


Michael Giesecke - Christiane Heibach

Literarische Texte sind Zeugnisse der Kultur, aus der sie hervorgegangen sind - sie rücken diejenigen Medien- und Kommunikationsformen ins Zentrum, die die jeweiligen Kulturen prämieren und leisten einen Beitrag zur Legitimation dieser Prämierungen. Oder anders: Die Literatur gibt Aufschluss über das Zusammenspiel zwischen dem Menschen und der ihn umgebenden Umwelt, über die Beschaffenheit einer Kultur: Was sie als ihre Umwelt wahrnimmt, wie sie es wahrnimmt und in Beziehung zum Menschen setzt, lässt Rückschlüsse auf die in ihr dominierenden Elemente und Beziehungen zu. Im deutschen Expressionismus dominiert die Wahrnehmung der technisierten Großstadt, während die Stammeskulturen der Jäger und Sammler Tiere und Landschaften in den Mittelpunkt rücken und sie auch als Hauptmedium zum Ausdruck psychischer und sozialer Verhältnisse und Stimmungen nutzen. Anhand vergleichender Lektüren typischer Werke sollen in dem Seminar die vielfältigen intra- sowie extratextuellen Spiegelungsverhältnisse zwischen Mensch und Umwelt untersucht sowie zur Charakterisierung von Kulturen genutzt werden.

Literatur zur Vorbereitung:

Industriekultur:

Theodor Fontane: Der Stechlin. Berlin 2001.
Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Berlin 1994.
Alfred Döblin: Berlin Alexanderplatz: Die Geschichte vom Franz Biberkopf. München 1997.

Nomaden- und Agrarkulturen:

Galsan Tschinag: Dojnaa. München 2001
Tschingis Aitmatow:  Abschied von Gülsary. Berlin 1974.
Malika Mokkedem: Die blauen Menschen. Zürich 1998.
Ibrahim Al Koni: Blutender Stein. Zürich 1998.

Sekundärliteratur:

Michael B. Buchholz (Hg.): Metaphernanalyse. Göttingen 1993
Michael Giesecke/Kornelia Rappe-Giesecke: Supervision als Medium kommunikativer Sozialforschung. Frankfurt am Main 1997 (zur Spiegelkonzeption: S. 120 f., 217, 451 ff., 468 ff., 535, 541 ff., 599 ff., 737).
Michael Giesecke: Der Buchdruck in der frühen Neuzeit. Frankfurt am Main 1991 (zur Spiegelkonzeption: S. 37 ff., 80 ff., 107, 605 f.)
David Gordon: Therapeutische Metaphern, Paderborn 1995.
Martin Huber/Gerhard Lauer (Hg.): Nach der Sozialgeschichte. Konzepte für eine Literaturwissenschaft zwischen Historischer Anthropologie, Kulturgeschichte und Medientheorie. Tübingen 2000.
George Lakoff/Mark Johnson: Leben in Metaphern. Konstruktion und Gebrauch von Sprachbildern. Heidelberg 1998.
Ingeburg Meckling: Metapher - Einführung in bildhaftes Denken und Schreiben. Frankfurt 1987.
Alexa Mohl: Metaphern-Lernbuch - Geschichten und Anleitungen aus der Zauberwerkstatt. Paderborn 1998.
Gareth Morgan: Bilder der Organisation. Stuttgart 1997
Konrad Neuberger: Eine Verbindung von Therapie und Gartenareit. In: Praxis Ergotherapie, Heft 6 (Dezember 1991), S. 374-381.
Ders.: Die Arbeit im Garten als Metapher und Ausschnitt der Wirklichkeit. In: Praxis Ergotherapie, Heft 2 (1993), S. 88-93.
Rudolf Schmitt: Metaphernanalyse und die Repräsentation biographischer Konstrukte. In: Journal für Psychologie, Doppelheft 4/1995 und 1/1996, S. 47-61.

Seminarplan

Zum theoretischen Konzept der Spiegelung

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