Literaturwissenschaft/Kommunikationwissenschaft, M.A.
S, 2 SWS (Do 14 - 18, Termine: 14.4. (Vorbesprechung), 21.4., 28.4., 12.5., 19.5., 26.5., 2.6., 9.6.)
Christiane Heibach
Das 20. Jahrhundert brachte für die Geschichte des Theaters in vielfacher Hinsicht Umbruchsituationen. Die Avantgarden der 10er und 20er Jahre experimentierten mit neuen Theaterformen, die den multimedialen Charakter des Theaters (als Verbund von Raum, Bühne, Licht, Kostüm, Schauspielerkörper und -stimme) durch neue Konstellationen und Bewertungen veränderten. Die klassische Guckkastenbühne macht verschiedenen Konzepten der Zusammenführung von Zuschauerraum und Bühne Platz (Bauhaus, revolutionäres Theater), Fabriken und öffentliche Plätze werden als Theaterorte entdeckt, das neue Medium Film in die Theaterkonzeption integriert (z.B. Piscator), der Schwerpunkt des medialen Einsatzes von der Sprache auf den Schauspielerkörper und dessen Bewegungen verlegt (z.B. Schlemmers Triadisches Ballett, Meyerholds Biomechanik), etc. Diese Tendenzen bereiten den Boden für die Happening- und Performancekunst der 60er und 70er Jahre, für Straßen- und interventionistisches Theater.
Gegenstand des Seminars ist die Analyse des Zusammenhangs dieser verschiedenen kommunikativen Strategien mit den jeweils genutzten Medien und ihre Einordnung in die Geschichte ästhetischer Kommunikation.
Vorbesprechung: 14.04.2005
Themen und vorläufiger Seminarplan
Tabellen:
Vergleich Stanislawski - Meyerhold - Schlemmer - Jaques-Dalcroze
Vergleich Piscator - Brecht - Reinhardt
Theater aus medientheoretischer Sicht